Bäume sind wie Menschen

Das Buchmanuskript ist notariell hinterlegt

Baumstümpfe im Wald mit innenliegenden Kerzen

Leseprobe 1

Mutter Erde liebt uns Menschen, Bäume, die gesamte Schöpfung. Auch wir Menschen lieben diesen wunderschönen Planeten, auf dem wir für eine kurze Zeit anwesend sind. Im großen Kreislauf des Lebens werden wir geboren, leben, sterben. Wir erleben Kindheit, Jugend, Erwachsensein und das Alter. Wir erhalten die verschiedensten Schicksale,anerkennen den Rhythmus allen Lebens. Manche Bäume, manche Menschen erreichen bei großer Gesundheit ein hohes Alter, andere verunglücken oder sterben in jungen Jahren an Krankheiten.

 

Wir wissen, wir sind ewig, wir verlassen lediglich, jedermann, jede Frau zu uns vorbestimmter Zeit,unseren materiellen, den festen Körper. Der menschlicher Körper ist dazu bestimmt nach seinem Ableben in den Kreislauf der Natur einzugehen, zu Verwesen, Asche zu sein, Erde zu werden. Auch allen Pflanzen, Bäumen, Tieren ist dieser unabänderliche Weg vorbestimmt. In geschützten Wäldern wachsen Bäume, die einen natürlichen Tod sterben dürfen, an Ort und Stelle verrotten können, sich mit der Zeit in Humus verwandeln, Grundlage für neues gesundes Leben sein dürfen.

Leseprobe 2

Wir kennen Bäume, die alljährlich im Frühjahr mit ihren Blüten die Natur und unsere Seele verzaubern, die im Sommer mit leckeren Früchten locken. Wir kennen Obstplantagen, Olivenhaine, Streuobstwiesen, die sich noch ganz ursprünglich in eine Landschaft einfügen. Diese Bäume stehen auf Böden mit stabiler Humusschicht, auf denen eine Vielzahl von Wildkräutern und Wildblumen gedeihen, Schmetterlinge, Insekten und Wildtiere leben. Wir kennen Wirtschaftswälder, von Menschenhand angelegt, deren Bäume wie mit dem Lineal vermessen in Reih und Glied stehen. Gepflanzte Soldaten bezeichnen die Mapuche, das indigene Volk Chiles, die in ihrem Land voranschreitenden industriellen Eukalyptus- und Kiefernplantagen.

 

Die allermeisten Plantagen sind keine Wälder, es sind Baumfelder, die sich diese Existenzart nicht selbst aussuchen durften, krankheitsanfällige Monokulturen, die schwach und scheu existieren. Die Bewohner Brasiliens sprechen von grünen Wüsten für die Papier-und Zellstoffproduktion, für die zuvor Urwälder weichen mussten. In solchen Industrieanlagen werden schnell wachsende, mittlerweile selbst genmanipulierte Bäume gepflanzt und nach wenigen Jahren, wenn sie etwa 80% ihrer möglichen Endhöhe erreichten, gefällt. Die Gen-Technik kann Bäume mit Eigenschaften ausstatten, die sie von Natur aus nicht hatten. Die in Laboren gezüchtete Bäume werden

Baumstümpfe im Wald mit innenliegenden Kerzen
Baumstümpfe im Wald mit innenliegenden Kerzen

Leseprobe 3

Kriege hatten auch immer für Bäume und Wälder verheerende Folgen. 1962 bis 1971, während des Vietnamkrieges, besprühte das amerikanische Militär von Flugzeugen aus Wälder und Felder mit einem Entlaubungsgift, dem man den Namen Agent Orange gab. Sie beabsichtigten, Wälder zu entlauben, Nutzpflanzen zu zerstören um so den Nachschub von Nahrungsmitteln für ihre Gegner zu unterbrechen, Deckung und Sicherheit, die die Wälder den verfeindeten Soldaten gaben wegzunehmen. Agent Orange erfüllte seine Aufgabe. Die Bilanz: Entlaubte, getötete Bäume, verseuchte, unfruchtbare gewordene Muttererde, bei uns Erdenbürgern Ratlosigkeit darüber, wie die Weltgemeinschaft derartig grausames menschliches Verhalten zukünftig verhindern könnte. Krankheit, Tod, Entsetzen, spüren sowohl die betroffenen Bewohner als auch die Natur immer noch, Jahrzehnte nach diesem Verbrechen. Die Böden sind vergiftet, die dort lebenden Frauen gebären in großer Anzahl verkrüppelte, behinderte Kinder. Wie lange diese Gifte in den Böden, in menschlichen und tierischen Körpern verweilen, kann nicht voraus gesehen werden.

 

Unbegreiflicher Weise wurde dieses Gift auch in jüngster Zeit wieder eingesetzt. Im Amazonasgebiet Brasiliens besprühten die Beauftragten großer Unternehmen Urwälder mit Agent Orange, um den Bewuchs entlang von Hochspannungsleitungen fernzuhalten. Ein Skandal. Wer hat dies erlaubt? Wer kann solche Aktionen tatsächlich verhindern ? Wer profitiert vom Einsatz dieser alles zerstörenden Chemikalien? Nicht selten besteht eine enge Verbindung von Wirtschaftsinteressen und Politik. Können die Völker der Erde Gräueltaten an Mitmenschen, Tieren, aller Natur tatsächlich nicht stoppen?

Viele ahnen, wir sind dabei und haben das Potential, uns selbst zu zerstören, weil wir nicht erkennen, wir brauchen die Natur auf Pachamama zum Leben. Sollte die Menschheit sich selbst vernichten, so hat die Natur die Fähigkeit ohne uns auszukommen, sie kann sich aus sich selbst heraus regenerieren. Die Wälder sind die Mutter allen Lebens.